Abgleich des 5Ton-Decoders Anleitung V1.01 vom 12.09.99 (fuer Platine V1.0) 1. Tip : Don´t panic ! Ruhe bewahren ! 2. Tip : Murphy is still alive. 3. Tip : Zu zweit geht´s einfacher. Fragt jemanden, der sich damit auskennt ... Wenn ich jetzt den Abgleich des Decoders beschreibe, setzte ich, da ich beruflich mit Elektronik zu tun habe, gewisse Grundkenntnisse voraus, die sicherlich nicht jeder hat . Aber keine Sorge, ich versuche es so einfach wie moeglich zu machen und wenn ihr die Tips oben beachtet, kann es eigentlich nur schief gehen ... **** Ach ja,noch ein wichtger Hinweis : Ihr muesst schon alles selbst bauen ! **** **** Helmut und ich verkaufen nichts ! **** Es gibt genuegend Moeglichkeiten die benoetigten Teile zu kaufen und es muss auch nicht unbedingt die doppelseitige Platine verwendet werden, Lochraster tut´s auch. Erfindungsgeist ist gefragt ! Vor dem Weiterlesen unbedingt beachten : **** Die Schaltung darf nur zu edukativen Zwecken eingesetzt werden. **** **** Eine kommerzielle Nutzung ist nicht zulaessig ! **** Aufbau und Betrieb geschehen auf eigene Gefahr ! Fuer die einwandfreie Funktion gibt es keine Garantie ! Ueber moeglicherweise geltende Gesetze, Vorschriften und Verordnungen hat sich jeder selbst zu informieren und diese auch einzuhalten. **** Eine Weitergabe der Originalfiles von Platine und Schaltplan meinerseits ist **** **** nicht möglich , da die Files nach einem Headcrash nicht mehr existieren ! **** **** Folgende Informationen kann ich ebenfalls NICHT zur Verfügung stellen : **** **** Alarmierungsfrequenzen : siehe Anhang zum Text **** **** Alarmierungstonfolgen : siehe Hinweise im Text **** Wer will kann die Relaiskontakte auf eine Steckbuchse führen , Ausführung je nach Bedarf, aber **** ACHTUNG : NICHT SPANNUNGEN ÜBER 12 VOLT SCHALTEN !!! **** Die Sicherheitsabstände auf der Platine sind nicht für höhere Spannungen ausgelegt ! Das Abhoeren von nicht fuer die Oeffentlichkeit bestimmten Nachrichten ist verboten. Oben zu den Rechtsquellen geschriebenes gilt auch hier. ;-) Nun aber zur Tat : Folgende Sachen braucht ihr : - Niederfrequenzanalysator NFA-1 der Firma W&G , Preis : so um die 40000,-- DM - Logic-Analysator 54620A der Firma HP , Preis : so um die 6000,-- DM - Speicheroszilloskop TDS 360 der Firma Tektr. , Preis : so um die 5800,-- DM aeaeaehhhh, sorry. Das war meine Geraete-Wunschliste fuer die Firma. Aber wenn jemand so ein kleines Teil zu verschenken hat, kann er sich gerne mal bei mir melden ;-) Wirklich benoetigt werden : - 1 Multimeter, mit dem man Spannung, Strom und Widerstand messen kann (gibt es ab ca 50 DM ) - Software, die spaeter im Text beschrieben wird (ist als Free- bzw. Shareware zu haben) - 1 aufgebaute Decoderplatine mit ! EIGENEM STECKERNETZTEIL 9-12 Volt ! - 1 Blechkasten mit Soundkarte und Winzigweich 95 oder 98 - diese Anleitung - die ZVEI-Folge, auf die der Decoder reagieren soll (dazu aber mehr im Text) Wenn vorhanden, ganz nett : - Scanner (zum Empfang , nicht den zur Bildbearbeitung !) - Oszi (max 5 MHz noetig) Hier mal eine kurze Funktionsbeschreibung : Erkennt U1 einen mit Hilfe der frequenzbestimmenden Widerstaende R6 bis R10 eingestellten Ton, so wechselt am Pin 8 der Pegel von Ub auf 0V und taktet ueber die mit IC4 aufgebaute Verzoegerung den Zaehler IC2. Dieser schaltet mit Hilfe der Signale an Q1 bis Q3 am Multiplexer IC3 auf einen anderen Channel und somit auf einen anderen Ton um . Wird nun eine entsprechende Anzahl an Toenen erkannt, so erreichen die Ausgaenge an IC2 einen bestimmten Zaehlerstand, der ueber die Dioden- kombination D5 und D6 einen Pegelwechsel an Pin1 von IC1 auf 0V hervorruft. Hierdurch wird das Relais ueber Q1 zum Anziehen gebracht und schaltet einen beliebigen Verbraucher ein oder aus. Alles klar ?? Wenn Ihr den Kram, den ich da eben geschrieben habe, auf Anhieb versteht, wozu lest Ihr dann ueberhaupt noch diese Anleitung ? Scherz beiseite : Eine Funktionsbeschreibung jedes einzelnen Bauteils wuerde hier wohl doch etwas zu weit fuehren. Deshalb hier das Ganze nochmal in einfachen Worten : Der eigentliche Decoder (U1) erkennt einen Ton und bringt den Zaehler (IC2) dazu, um 1 weiterzu- zaehlen. Der Zaehler steuert IC3 und dieser schaltet dann einen neuen Widerstand an U1. Dieser Widerstand bestimmt dann, welcher neue Ton erkannt wird . Also jetzt zur Tat ! Legt die Platine so vor Euch, dass der 4-polige Klemmblock links und der 6-polige rechts liegt. Die Jumper J1 und J2 werden auf die beiden oberen Stifte gesteckt und die Schaltung mit Spannung versorgt. Wenn es nicht gleich nach Strom riecht oder kleine Rauchwolken das Ableben einiger Bauteile durch Hitzetot melden : GUT ! Jetzt schaltet Ihr Euren Blechkasten an und startet das Programm Audiotester von Ulrich Mueller. Habt Ihr nicht ? Dann saugen unter : http://www.sumuller.de/audiotester Zum Programm gibt es nicht viel zu sagen, ausser : Gut, guenstig, einfach zu handhaben. Das Programm ist Shareware, also seid ehrlich und lasst es bei laengerer Nutzung registrieren. Fuer unsere Zwecke tuts die Testversion aber vollkommen. Derzeit aktuell ist Version 1.4. Nach Programmstart den Frequenzgenerator auf 0dB und 50Hz einstellen. Jetzt schnappt Ihr Euch den Ausgang der Soundkarte (zB. Stecker vom Lautsprecher abziehen) und messt die am Stecker anliegende Spannung (ACV am Multimeter). Wenn die Spannung ueber 0,5 Volt liegt : ok. Falls nicht gibt es die Moeglichkeit alle Regler der Soundkartensoftware nach oben zu ziehen oder den Ausgang der Aktiv-Lautsprecher zu nutzen, wie ich es zum Beispiel mache. Ausprobieren ist angesagt, denn die Spannung sollte so zwischen 0,5 und 1,5 Volt liegen. Jetzt den Ausgang mit dem Eingang des Decoders verbinden. Nun wird es spannend, wir stellen den ersten Ton ein. Die Tonfolge soll zB. 1 2 3 4 5 sein. In Frequenzen umgesetzt, sieht das dann so aus : 1060 Hz , 1160 Hz , 1270 Hz , 1400 Hz , 1530 Hz (eine Tabelle mit den entsprechenden Frequenzen findet Ihr im Anhang). Zwischen dem eingestellten Ton und dem Zaehlerstand von IC2 besteht folgender Zusammenhang : Ton Frequenz Abgleich mit A (IC2 Pin9) B (IC2 Pin7) C (IC2 Pin6) 1. 1060 R10 0 0 0 2. 1160 R8 1 0 0 3. 1270 R7 0 1 0 4. 1400 R6 1 1 0 5. 1530 R9 0 0 1 Ausloesung ---- ---- 1 0 1 Eine 0 bedeutet 0Volt (also < 0,6V), eine 1 bedeutet 8Volt (also > 7V) am Pin gemessen gegen 0Volt an U2. Der Zaehler erhoeht seinen Stand immer dann, wenn Pin10 von IC2 auf 0V gelegt wird. Hierzu benutzt man ein Stueckchen Draht oder komfortabler geht es mit Krokostrippen. Um jetzt den 1.Ton auf 1060 Hz abzugleichen, stellen wir am Tongenerator diese Frequenz ein und ueberpruefen, ob die Ausgaenge A, B und C, wie in der Tabelle gezeigt, tatsaechlich 0V haben. Wenn nicht kurz Pin 10 (IC2) auf 0V legen und wieder Ausgaenge ueberpruefen. Wenn dann irgendwann der Zaehler stimmt, wird R10 solange verstellt, bis Pin8 von U1 0V hat. R10 nun langsam weiterdrehen bis Pin8 (U1) wieder Ub hat. Wir merken uns die Trimmereinstellungen bei denen der Pegel jeweils nach 0V wechselt und stellen jetzt ungefaehr die Mitte davon ein. Es folgt der 2.Streich : aehh , wollte sagen Ton. Gleiche Vorgehensweise wie eben . Tongenerator auf 1160 Hz, Pin10 (IC2) solange kurz auf 0V legen bis Zaehlerstand nach Tabelle stimmt, Mitte des Einstellbereichs in dem der Ton erkannt wird einstellen, aber diesmal natuerlich mit R8 ! Tongenerator auf 1270 Hz .... Mitte ......R7 . ................ Zum Schluss, nach dem Abgleich von R9, Spannung aus und Jumper auf die unteren Stifte umstecken. Sind nun alle 5 Toene eingestellt, kommt der Moment der Wahrheit : Mit dem Programm 5tonwave.exe, erhaeltlich als Freeware auf dem aussie-ftp, generieren wir unsere Tonfolge, die wir an den Decoder verfuettern. Macht´s klack und die Led brennt (na sagen wir besser leuchtet, wir wollen ja kein flammendes Inferno auf dem Basteltisch) haben wir es geschafft !!! Adresse zum Download : ftp://ftp.aussie.ch/pub/scanner/prog-dos/5tonwav.zip Wenn nicht , kommt jetzt die Fehlersuche : Eine Bitte vorweg : Es ist fast unmoeglich alle Fehler hier aufzuzaehlen und es ist sehr schwierig Ferndiagnosen zu stellen, wenn auf dem anderen Ende ein Laie ist. Versteht mich bitte nicht falsch : Ich versuche zu helfen, wo ich kann ! Es ist aber wesentlich effektiver, wenn ihr Euch in den Newsgroups umhoert oder mal nach einem Amateurfunker umseht. Diese treffen sich in regelmaessigen Abstaenden in allen groesseren Staedten und sind stets zur Hilfe bereit (HAM-Spirit nennt sich so etwas !). Nun aber zu den Fehlern : 1. Bestueckung der Platine pruefen, ordentliche Loetstellen, keine Kurzschluesse ? 2. Liegt an allen ICs die Betriebsspannung an ? 3. Stimmt die eingestellte Tonfolge (Tonhoehe , Reihenfolge) ? 4. Potential ueberpruefen (ohne Eingangssignal) : Pin8 / U1 8 Volt Pin10 / IC2 8 Volt Pin11/ IC2 8 Volt Pin1 / IC1 0 Volt Pin10 / IC1 0 Volt 5. Alles nochmal ueberpruefen . Betrieb : Jetzt ab damit an den Scanner. Die Lautstaerke ist von Geraet zu Geraet unterschiedlich einzu- stellen. Bei den meisten Scannern muss man den Regler etwas weniger als die Haelfte aufdrehen. Wichtig ist die Rauschsperre abzuschalten, damit bereits der erste Ton sicher decodiert wird. Meistens wird woechentlich ein Probealarm gemacht, den man vielleicht auf Computer oder aehnlichem aufzeichnen sollte, um anschliessend ein Feintunning am Decoder vorzunehmen. Einen sorgfaeltigen Aufbau und einen guten Scanner vorausgesetzt, hat der Decoder eine hohe Ansprech- empfindlichkeit, die zwar nicht ganz an Profigeraete heranreicht, fuer Hobbyzwecke aber genuegt. Solltet Ihr die Tonfolge nicht kennen, fragt in den NGs oder besorgt Euch den Klassiker Wintone (Adresse zum Saugen mal ueber Suchmaschienen rausfinden). Wenn Ihr Anregungen oder Fragen zu der Schaltung habt, koennt Ihr mir gerne eine e-mail schicken an : dr.livingstone@bigfoot.com Als Betreff „5Tondecoder“ nicht vergessen ! Es kann eine Weile dauern, bis ich antworte, also bitte Geduld . cu Matthias tnx to : Helmut, der mich erst auf diese Idee gebracht hat und freundlicherweise die Info auf seiner Page bereitstellt ! Dem Unbekannten, der diese Schaltung sich mal ausgedacht hat ! Reinhard und Kurt fuer das Ausprobieren der Prototypen und die unerschuetterliche Geduld, wenn die Dinger nicht laufen wollten ! Andrea und Thomas, die diverse Ausfaelle des donnerstaeglichen Essengehens hingenommen haben. und schliesslich Punkti, der Goettin aller elektronischen Geistesblitze ! Anhang : Ton Frequenz in Hz 1 1060 2 1160 3 1270 4 1400 5 1530 6 1670 7 1830 8 2000 9 2200 0 2400 w 2600 (Wiederholungston) Bekannte Fehler : Leider gibt es einen : bei schnellen Tonfolge-Gebern und schlecht (!) abgeglichenem Decoder kann es passieren , dass der Decoder auf "seine" Folge nicht reagiert oder falsch auswertet . Hier hilft nur ein sorgfaeltiger Neuabgleich . Wer 100% möchte , muss halt ein paar Euro mehr ausgeben und etwas professionelles kaufen . Literaturhinweis : Wer Informationen zur BOS-Technik sucht , der sollte sich mal aus dem Siebel-Verlag die Bücher "BOS-Funk" Band 1 und 2 von Michael Marten ansehen . Hier kann man die für die Region benötigten Frequenzen und Betriebsarten leicht herausfinden ! Leider enthalten sie keine 5Tonfolgen , dafür aber alles andere was interessant ist .